Kupplung
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Kupplungen und Teile für die Kupplung
Kupplung und Scheiben wechseln ist keine große Sache. Man besorgt sich natürlich zuvor das notwendige Material in Form von Federn, Scheiben, Reibscheiben etc. - am besten von Barnett. Für die 883 oder 1200er, für Dyna, Softail, Tourer oder V-Rod. Gleich noch die richtige Menge PanAm Primäröl dazu, dann kann es los gehen.
Muss ich Kupplung wechseln? Wann muss ich die Kupplungsscheiben wechseln?
Spätestens, wenn beim Beschleunigen die Drehzahl hochgeht, aber am Hinterrad so gut wie nichts passiert, weiß der Biker, dass die Kupplung fällig ist. So unauffällig sie ihren Job verrichtet, so schmerzlich ist es dann, wenn sie versagt. Dabei muss nur ganz selten die Kupplung komplett gewechselt werden. Meist genügen neue Reibscheiben, gerne auch mal das komplette Paket Scheiben, also die Reib- und Stahlscheiben. Wenn an der Motorleistung geschraubt wurde, gerne die Federn dazu. Die originalen Kupplungsfedern sind natürlich nur auf die originale Motorleistung ausgelegt. Die Kupplung soll ja leicht trennen, ohne dass der Biker extra ins Bizeps-Studio muss.
Wann brauche ich eine High-Performance Kupplung?
Prinzipiell nach einer erheblichen Leistungskur. Big Bore Kit oder ein kompletter Sidewinder, dazu noch eine Andrews B Grind Nockenwelle, dieses Ensemble kann eine Serienkupplung ins Schwitzen bringen. Dann sind Rivera Pro-Clutch oder Barnett Scorpion Kupplung die Mittel der Wahl, um die davon galoppierende Leistung einzufangen und verlässlich auf die Straße zu bringen.
Wozu braucht das Motorrad eine Kupplung? Was macht eine Kupplung?
Als Motorräder jung waren und nicht viel mehr als ein Fahrradrahmen mit einem Motor dran, gab es keine Kupplungen. Vom Motor ging ein Treibriemen direkt auf das Hinterrad. Der Reiter schob das Gefährt an, sprang mit Glück und Wagemut auf den Sattel und … pfrrt, putt, putt, putt … ging die Reise los. Es gab keine Ampeln und wenn man doch einmal anhalten musste, hat man den Motor abgewürgt und wieder anpedaliert, wenn es weiterging.
Eine Kupplung zum Unterbrechen des Kraftschlusses wurde nötig, als Kettenantrieb und Schaltgetriebe Standard wurden. Bei Harley-Davidson waren die Motorräder mit Dreigang-Getriebe ab 1915 mit einer gut funktionierende Reiblamellen-Kupplung ausgerüstet. Alle Kupplungen bis heute sind Variationen und selbstverständlich Verbesserungen dieser Bauform.
Wie funktioniert eine Kupplung an der Harley-Davidson?
Auf der Getriebewelle sitzen zwei Bauteile: ein festes Bauteil mit einer Außenverzahnung (wir nennen es Kupplungsnabe) und ein loses Teil wie ein Topf mit Innenverzahnung, das auf der Welle oder auf der Kupplungsnabe auf einem Lager läuft. Der Topf heißt Kupplungskorb oder Kupplungsglocke und ist über eine Kette mit der Motorwelle verbunden. Wie das Lager ausgeführt ist, ist eigentlich wurscht, Hauptsache, es führt den Kupplungskorb so, dass er die gleiche Drehachse wie die Welle und Nabe hat und die Nabe überdeckt. In dem Innenraum, der von Kupplungskorb und Kupplungsnabe gebildet wird, befinden sich (Metall-)Scheiben, die einen mit Außenverzahnung, die in die Innenverzahnung des Korbes greift, die anderen mit einer Innenverzahnung, die in die Außenverzahnung der Nabe greift. Die eine Sorte Scheiben ist zusätzlich mit einem Reibbelag ausgestattet und beide Scheibenarten befinden sich abwechselnd hintereinander. Durch die Verzahnung sind die Scheiben zwar formschlüssig mit Korb und Nabe, können sich aber axial - also in Richtung der Welle "raus und rein" - verschieben. Das ganze Paket aus Scheiben wird von einem Mechanismus abgedeckt, der mit Nabe oder Korb verbunden ist und mit Federkraft über eine Druckscheibe das Paket unter Druck setzt. Durch die Reibung zwischen den Scheiben infolge des Federdrucks haben wir einen Kraftschluss und die Kupplung überträgt die Kraft. Sie ist eingekuppelt. Das Auskuppeln, also das Trennen des Kraftschlusses, erfolgt durch einen Mechanismus, der den Federdruck aufhebt. (Man sagt Ausrückmechanismus dazu.) So können die Kupplungsscheiben sich von einander lösen. Der Motor ist vom Getriebe abgekuppelt, die Kupplung "ausgerückt".
Es sind aber nicht alle Kupplungen bei Harley-Davidson gleich gebaut?
Die Kupplungen bei Harley-Davidson unterscheiden sich dann von Modellgeneration zu -generation in der Form und Größe der Scheiben, Ausführung von Kupplungskorb und -nabe und in der Art und Anzahl der Federn und natürlich im Ausrückmechanismus. Nur manche Teile sind austauschbar oder kompatibel. Die meisten jedoch nicht und bei der Auswahl der Ersatzteile muss man auf den Typ der Kupplung achten. Der bestimmt sich durch Modell und Baujahr. Dazu kommen die Kupplungen der verschieden Hersteller wie Barnett, BDL, Cannonball, Primo, Rivera, die oft ähnlich aussehende Teile verwenden, aber sich in vielen Maßen unterscheiden.
Warum klappert die Kupplung an meiner Harley? Geht meine Kupplung kaputt, wenn sie so Klingel-Geräusche macht?
Gegenfrage: du fährst einen offenen Belt? Wenn ja, dann ist die Kupplung nicht kaputt. Die Kupplungsscheiben sind zwar mit dem Korb oder der Nabe verzahnt, aber axial zu der Getriebewelle sind sie verschiebbar. Also locker. Locker heißt sie haben etwas Spiel. Dieses Spiel muss bei trocken laufenden Kupplungen etwas größer sein als bei solchen, die im Primäröl plantschen. Das Öl führt die Hitze ab, die Trockenkupplung ist da thermisch im Nachteil. Und da dein Primärantrieb offen läuft, hörst du das als Klickern, Klingeln, Rattern … Besonders, wenn du auskuppelst.
Wenn du keinen offenen Belt fährst, hast du vielleicht einen Primärkasten aus Stahl-Blech. An Knuckleheads, Panheads und Big Twin Flatheads war das ja original. Und die Kupplung im Blechprimärkasten läuft auch trocken. In dem Fall solltest du die Stahlscheiben deiner 3-, 5- oder 10-Finger Kupplung (3 ist original, 5 und 10 sind Zubehör, eine davon wirst du haben) inspizieren. Harley-Davidson hat diese Scheiben im Original mit kleinen federbelasteten Kugeln zur Dämpfung versehen. Oft sind die Kugeln oder Federn festgerostet oder die Federn lahm, das Schmieröl der Primärkette erreicht die Teile nicht wirklich. Stahlscheiben aus dem Zubehör haben diese Dämpfer gar nicht. Die Folge ist wie beim offenen Belt das Geräusch beim Auskuppeln. Nicht wirklich gefährlich, aber manchmal nervig. Dann hilft nur Stahlscheiben tauschen. Wenn sich bei der Kontrolle aber herausstellt, dass die sechs Klötze im Kupplungskorb abgenutzt sind, hilft aber auch der Scheibentausch nicht.
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