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Sitze

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Sitze

Ob schlichtes Sitzbrötchen oder sitzgewordener Traum eines Sofa-Designers, Sitze und Sitzbänke sind ein wichtiges Bauteil an der Harley-Davidson: neben den Lenkergriffen die zweite Kontaktstelle des Harley-Fahrers zu seinem Bike. Straßenverhältnisse, Schräglage, Reifengrip oder auch das Gegenteil davon, all das teilt sich dem Fahrer über seine Sitzmuskulatur mit. Deswegen ist der Sitz an der Harley-Davidson auch nicht ausschließlich eine Sache des Designs, sondern ebenso der Ergonomie und — gerne ignoriertes Thema — der Fahrsicherheit. Es macht einen enormen Unterschied, ob man nach 16 Stunden Würzburg-Barcelona entspannt und immer noch wach ankommt, oder ob die maximal erträgliche Länge der Tagestour bei 100 km liegt.

Solositz oder Sitzbank?

Jahrzehntelang hatten Harley-Davidson Motorräder einen Einzelsitz für den Fahrer. Wollte man jemand mitnehmen, musste man sich behelfen. Auf dem Hinterradschutzblech oder anstatt dem Gepäckträger montierte extra Sitze (Tandem Seats) waren solche Behelfslösungen. Die Buddy Seats der 30er und 40er Jahre waren eine weitere Möglichkeit des zweisamen Personentransports: im Prinzip überlange Solositze, der Beifahrer mit engem Körperkontakt hinter dem Fahrer und … Der Rest bleibt der Fantasie überlassen. Man kann sich ja denken, was etwas prüdere Zeitgenossen von derlei körperlicher Nähe hielten. Der Buddy Seat hatte allerdings einen fahrtechnischen Vorteil, weswegen er sich bis 1980 an der FLH als Originalausrüstung hielt: Fahrer und Beifahren bilden eine kompakte Einheit und sitzen in der Nähe des Fahrzeugschwerpunkts. Und damit bleiben der ganzen Fuhre negative Einflüsse auf das Fahrverhalten durch die Mitnahme eines Passagiers erspart. Denn auch bei Sitzbänken kommt es zu solchen Einflüssen: die hintere Federung muss angepasst werden, um Aufschaukeln in Grenzen zu halten, das Vorderrad wird leicht, weil sich der Gesamtschwerpunkt nach hinten verschiebt, und die Lenkpräzision leidet.

Originalsitze oder Zubehör

Originale Sitzmöbel sind selten zu haben, durchgesessen und abgescheuert und die stählerne Grundplatte hat wie Polster und Bezug schon wesentlich bessere Zeiten gesehen. Originalersatz gibt es bei W&W Cycles als brandneue Reproduktionen mit Original-Passform und Aussehen von The Cyclery und Samwel Saddlery, wie damals aus richtiger gegerbter Kuhhaut. Abseits der Originale bietet W&W Cycles eine breite Auswahl an Einzelsitzen, Doppelsitzbänken und Pillion Pads (aka P-Pads, auf Deutsch "Passagier-Brötchen") in den unterschiedlichsten Stilrichtungen von namhaften Herstellern und Lieferanten wie Bates, Biltwell, La Rosa, LePera oder RSD. Wer den radikalen Umbau plant, denkt möglicherweise an einen Heckumbau-Kit. Dafür gibt es spezielle Sitze und Grundplatten oder man passt einen Solo-Sitz ein.

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