Trommelbremsen vorne
Vorderrad-Trommelbremsen
Erst seit 1928 haben Harley-Davidson Motorräder eine Vorderradbremse. Was uns heute vielleicht ein Runzeln auf die Stirn treibt, war einfach damaliger Standard. Auch die indianische Konkurrenz und die Motorräder von Excelsior hatten vor 1928 keine Vorderradbremsen. Wie kam's? Vorderradbremsen galten auch danach noch lange als überflüssig oder sogar gefährlich. In der Meinung vieler Fahrer war es zu riskant, das Vorderrad aktiv abzubremsen, dabei konnte das Rad wegrutschen oder das Fahrzeug sich sogar überschlagen. Beide Befürchtungen waren natürlich angesichts des Zustands vieler damaliger Straßen nicht von der Hand zu weisen, denn auf losem oder glattem Untergrund rutscht ein Vorderrad schnell weg und unausgereiftes Belagmaterial konnte natürlich auch zum Blockieren der Trommel führen. Dennoch war 1928 die Zeit reif für diesen technischen Fortschritt.
Fortschritt und Weiterentwicklung
Am Anfang gab es eingespeichte Halbnabenbremsen, deren Trommeln aus Blech gestanzt waren. Dann folgten an die Nabe angeschraubte Trommeln aus Guß und Vollnaben-Trommelbremsen. Die Halbnabenbremsen gab es übrigens parallel zu den Gußtrommeln weiterhin: in den Singles (A, B, C) und der kleinen Modellreihe der V-Twins (D, R, W, K, XL) bis 1963. Mit fortschreitender Technik verbesserten sich die Verzögerungswerte immer weiter, angepasst an die zunehmende Leistung der Motorräder.
Bremse einstellen
Alle Vorderrad-Trommelbremsen an Harley-Davidson Motorrädern bedürfen aber einer peniblen Einstellung, um ordentlich zu funktionieren. Ab Werk wurden die Zugseile der Bremszüge entlang der Gabeltauchrohre durch Stahlrohre geleitet, wo immer möglich sollten diese auch verwendet werden. Die Hülle des Bowdenzugs ist auf seiner Länge an mehreren Stellen an Lenker und Gabel geklemmt. Der Grund für beide Maßnahmen ist, dass die flexible Hülle des Zugs sonst zu stark seitlich ausweichen kann. Das frisst unnötig wertvolle Handkraft, die sonst dem Bremsvorgang zugute käme.
Das Angebot von W&W Cycles
W&W versucht, die komplette Palette abzudecken, von 1928 bis 1972. Wo immer möglich, versuchen wir komplette Kits anzubieten, weil gerade die ersten und ältesten Vorderradbremsen oft in einem bedauernswerten Zustand sind. Es handelt sich um qualitativ hochwertige Reproduktionen der originalen Bremsanlagen. Alle Einzel-, Ersatz- oder Verschleißteile sind Reproduktionen der gleichen Qualitätsstufe. Beim Einbau müssen teilweise ältere Techniken reaktiviert werden: nieten, Nietenlöcher bohren, Bremsbelagmaterial biegen. Um ein wenig Ordnung in die Sache zu bringen, präsentieren wir die Teile und Kits nach Baujahren und Modellgruppen geordnet. Beim Aussuchen vergleicht man am besten immer auch die angegebene Original-Ersatzteilnummer mit dem Teilehandbuch.
Noch Fragen?
Unser Kundenservice freut sich, wenn er weiterhelfen kann: Montag bis Donnerstag 08:00-17:00 MEZ, freitags 08:00-16:00 MEZ Tel.: +49 / 931 / 250 61 16 oder eMail: service@wwag.com