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AMCA Europe Meet, Raalte, NL

AMCA Europe Meet, Raalte, NL

In Schönheit altern.

Der Trick ist ganz einfach: nichts, aber auch gar nichts verändern, gut pflegen und gelegentlich (besser häufiger) bewegen. Schon klappt das mit dem guten Aussehen auch im hohen Alter. 90, 95 Jahre, über 100 und immer noch eine rare Schönheit - kein Problem. Beweise dafür gab es wie jedes Jahr im Mai in Raalte, Niederlande, beim jährlichen Europatreffen des AMCA (Antique Motorcycle Club of America)

Und an Schönheiten war wahrlich kein Mangel: ACE, Harley-Davidson, Henderson, Flying Merkel, Indian, Pope, Reading Standard, Yale, etc. Nicht nur technisch original, sondern auch in der Lackierung, in der sie einmal das jeweilige Werk verlassen haben. Darunter auch diverse Rennmaschinen mit Kampfspuren aus der Ära. Prächtiger kann man das Jahresmotto nicht einlösen: „Original Paint"

AMCA-Mitglieder und Freunde historischer Höllenmaschinen

aus 24 Ländern, auch aus den USA und Japan, trafen sich am American Motorcycle Museum - und staunten nicht schlecht: was dort an Maschinen-Material zu sehen war, durfte getrost zur absoluten Weltklasse gezählt werden. Was die Club Members aus ihren Garagen geholt hatten, machte sogar den anwesenden COD des AMCA, Keith Kizer aus den USA, sprachlos.

Highlight aus deutscher Sicht war eine Harley-Davidson EL Knucklehead von Fritz Martin, die einzige bekannte Maschine dieser Marke und dieses Typs, die im Jahr 1936 noch nach Nazi-Deutschland gelangte. Der Name: „Black Pearl“ – glänzende Wahl.

Wie überall liegt auch in Raalte die Schönheit

im Auge des Betrachters – an diesem Wochenende sind es allerdings die Augen der AMCA-Judges: das traditionelle und (zumindest für die Besitzer) nervenzerfetzende Bewerten der Bikes nach dem AMCA-Punktesystem startete punkt neun am Samstag: jedes Bike startet bei 100 Punkten – und für jede Ungenauigkeit gibt es Abzüge, das können auch mal 0,5 Punkte für eine Unterlegscheibe der Marke „Period incorrect“ sein. Aber die 10 geprüften Bikes schnitten extrem gut ab. Wer jetzt überlegt, die abgetakelte Panhead im hinteren Teile der Garage ein bisschen hochzujazzen – schwierig. Aber wer weiss: der AMCA und seine Markenspezialisten stehen Mitgliedern mit kompetenter Beratung zur Seite, wenn es um die Restaurierung eines wertvollen Klassikers geht. So lassen sich teure Fehler und Enttäuschungen am Ende der ganzen Arbeit vermeiden.

Apropos die richtigen Teile finden:

allein das traditionelle Swap-Meet war die Fahrt nach Raalte wert. Es gab nicht nur einen neuen Rekord bei den Anbietern, auch die Menge und die Qualität des Materials für amerikanische Maschinen der Zwanziger bis Sechziger Jahre, waren unübertroffen.

Selbst die amerikanischen Besucher betätigten, dass vor allem das Angebot an Vorkriegsteilen herausragend war. So sah man denn auch viele stolz grinsende Besucher mit „Beute“ in den Händen zu ihren Fahrzeugen laufen. Wie die junge englische Familie, die ihre kleine Tochter gegen den wechselgesteuerten HD-Motor getauscht hatte - jedenfalls, was den Sitzplatz im Kinderwagen anging. Der glückliche Papa hatte das Kind auf dem Arm. Da sage noch einer, dass unser Hobby nicht familienfreundlich ist.