Party at the Pen, Mansfield, OH

Party at the Pen, Mansfield, OH

3 Tage Knast für guten Geschmack.

Rund 200 Beweisstücke für Verstöße gegen stock-langweilige Bikes und ödes Garagen-Gelöt konnten erfolgreich gesichert werden: im Ohio State Reformatory in Mansfield. Ein kostümfilmtauglicher Klotz, der 1886-1910 gebaut wurde. Wo bis 1990 böse, bööse und böööse Jungs eingelocht wurden, herrschte ein Wochenende lang Partystimmung.

Was gar nicht mal so überraschend ist, wenn die Veranstaltung „Party at the Pen“ heisst und eine der neuen Stars im Kustom-Kalender ist.

Dann werfen wir doch mal einen Blick in das Gefängnis-Protokoll des Wochenendes:

Freitag: Ankunft der Delinquenten.

Fast 200 Chopper der costum-kunstverdächtigen Art werden in den Zellentrakt gepfercht. Für einen angenehmen und sauberen Aufenthalt spendiert die Gefängnis- bzw. Partyleitung bequeme und dezent mit PATP und W&W Logo verzierte Ölmatten – schliesslich sorgen die Insassen auch im bestgeführten Party-Knast hin und wieder für überraschend austretende Flüssigkeiten.

Apropos Flüssiges: Bier, benzinbetriebene Zweiräder und Barhopper trafen sich zur Einsatzbesprechung im „The Brickyard im Carrousel District. Urteil: Party ohne Bewährung.

Samstag: Aufgewiegelte Meute.

Ab 11 wurde das Gefängnis von Besuchern erstürmt, von denen viele ihre eigenen Schätze und Schöpfungen auf dem riesigen Gelände parkten. Das führte zu einer Art Schraubkunst-Vintageperlen-Barnfinds-Customjuwelen-Hotrod-Swapmeet-Tsunami, auf dem die FdPATP (Freunde der Party at the Pen) von Stand zu Stand surfen konnten: trinken, essen, Style, Kunst, Tattoos, ...

Und wie es sich für einen geordneten Ablauf in einem Staatsgefängnis gehört, hieß es pünktlich um 18 Uhr: Türen zu!

Ab ins „The Brickyard“! Befehl: Party!

Sonntag: Schuldfrage ungeklärt.

Wer hat da sein Bier nicht ausgetrunken? Die Strafe kam direkt: Regen am Sonntagmorgen. Stände, Swapmeet, Spaß – alles zu schlonzigem Matsch verurteilt. Doch die Sonne zeigt Gnade und kommt raus. Genau wie die wilde Meute, die alles besetzt und nur noch eines im Sinn hatte: Party at the Pen!