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2018 - Mama ist die Beste

2018 - Mama ist die Beste

Und MAMA TRIED* hatte rund hundert Builder zum Tanz des guten Geschmacks gebeten. In den Eagles Club Ballroom nach Milwaukee, Wisconsin. Schwungvoll umschwirrten Besucherströme die großartigen Bikes, die auf dem Parkett parkten. Wohl dem, der früh genug da war, um ohne allzuviel Gedrängel die Details der oft bis in die kleinste Windung akribisch ausgetüftelten Bikes zu bewundern und sich Ideen für die nächste eigene Schraubeinheit zu verinnerlichen.

Und Inspirationen gab es in so ziemlich alle Stilrichtungen, quasi quer durch die Weltgeschichte des Customizing, vom gekonnt naturbelassenen rattigen Knuckle-Bobber bis zum Plingpling-Glitzer-Schnörkel-Chopper, von der vollverkleideten 70er Rennmaschine japanischer Abstammung bis zum 1903er französischen Fahrrad mit Hilfsmotor.

Ja, es gab ein leichtes Übergewicht

der V-Twins aus Milwaukee, was aber nicht wirklich verwunderlich war, liegt doch das Harley-Davidson-Museum nur ein paar Blocks weiter.

Genau dort war auch eine der vielen Party-Stationen, die sich ab Donnerstag durch die Stadt zogen und die Bastelgemeinde immer wieder aufs Neue versammelten. Begonnen hatte der Tanz durch die Nächte mit der Pre-Pre-Party im Fuel Cafe in Downtown Milwaukee, dann ging’s zur Bike Night in der Motor Bar, die zum H-D Museum gehört. Dort Country-Hip-Hop-crossoverten WILD THE COYOTE & THE BADD WOLF BIO live. In den benzinbetriebenen Gesprächen bereiteten sich viele schon auf den nächsten Tag, auf den Flat Out Friday vor: wilde Action, Indoor Flat-Track Racing, Schlag auf Schlag, irre Bikes, beinharte Profis, keine ruhige Sekunde. Entspannung erst ab 21.00 bei der obligatorischen Pre-Party im Turner Hall Ballroom. Da tanzten die Bierflaschen und die Gespräche drehten sich immer wilder um Bolzen, Schrauben, Muttern.

Samstag ab 10 war dann endlich Showtime. Aber schon um 12 hieß es warten: wer rein wollte, musste warten bis einer rausging. Und das dauerte. Kein Wunder: zum einen waren die Bikes Guckfutter für Stunden. Zum anderen gabs über die drei Stockwerke verteilt neben fast hundert Verkaufsständen auch noch ein Kino, in dem Motorradfilme liefen - gute Mischung: THE LEATHER BOYS, UK, 1964, OUT OF NOTHING, USA 2014, HOGSLAYER, USA 2003 und SUGAR AND SPADE, USA 2016.

Da war es nicht schwer, sich so lange

im Eagles Club herumzutreiben, bis ab 2100 der Bär auf der After Show Party steppte: 6 Bands ließen die Hüften und die Füße zucken und das Bier fließen.

Am nächsten Tag sollte eigentlich der „Slippery Sunday“ für klare Köpfe sorgen: ein Eis-Track-Rennen, das letztes Jahre ein echter Knaller war. Leider hatte dieses Jahr keiner der Seen in der Gegend genügend Eis auf Lager... jaja, das Klima.... Auch gut - dann einfach nochmal rein in die MAMA TRIED* Ausstellung und die Augen über die Motorräder tanzen lassen - wer weiss, wann man so was wieder sieht.

*Ach so, MAMA TRIED – komischer Name für eine Motorradshow. Kommt, so munkelt man, von Merle Haggards Song „Mama Tried“ dessen zentrale Erkenntnis lautet: „Mama tried to raise me better...“ … die Schlußfolgerung überlassen wir der poetischen Fantasie...