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Superrally 2023, Igoumenitsa, Griechenland

Superrally 2023, Igoumenitsa, Griechenland

Wer zur Superrallye will, braucht ein bisschen Platz im Kalender, vor allem, wenn die größte Harley-Party Europas, wie dieses Jahr, in Griechenland steigt.

Da muss der geneigte Partypilot auf sein Gefährt vertrauen können. Unser Mann mit dem Superrally-Abo, Don Pedro, hat sich für eine üppig ausgestattete beige 1985er Tour Glide Classic entschieden, Einsatzname „Die Orgel“.

Noch eine Woche bis zur V-Twin-Supersause, also ran an die Tasten, Wingman meldet sich einsatzbereit, kann losgehen:

Start im Nieselregen, bei erfrischenden 13°C. Die erste Etappe: Bozen. Und je südlicher die Räder rollen, desto trockener wird es. Als nächstes steht auf dem Tank: PsT („Passignano sul Trasimeno“ war einfach ein bisschen zu lang.) Es bleibt trocken, aber das Thermometer sinkt auf 10°, kombiniert mit Gegenwind als wär man an der Nordsee unterwegs. An Tag 3 schimmert dann zum erstenmal Partywetter durch: bei 20° und Sonne geht’s nach Pescara, in der Mitte des italienischen Stiefels. Schön über Land, durch die Berge, ein Traum. Bei Freunden wird gezeltet, gegessen, gefeiert.

Entsprechend dynamisch geht’s am nächsten Tag nach Bari, auf die Fähre, die tuckert uns über Nacht rüber nach Igoumenitsa.

Wir legen an. Blick auf die Uhr: 5.30 Uhr. Perfekte Zeit für Kaffee und Croissant in der kafétería, wir können sowieso erst um 8 die Tickets im Welcome Center holen. Dann wieder warten, bis das Gelände öffnet. Na, dann „Jámas!“ und ab zum Frühschoppen in die nächste Taverne.

Und dann endlich: die Orgel rollt aufs Partygelände. Der Platz ein echter Wahnsinn: Zelte direkt am Strand, so dass man zur Erfrischung von der Luma ins Meer hüppen kann. Da kann man auch über die eine oder andere organisatorische Fehlzündung hinwegsehen.

Ansonsten alles klassisch Superrally: Bier, Bands - und Bikes aller Art. Vom beinharten Chopper, der schon beim Anschauen Langstrecken-Rückenchmerzen auslöst, bis zur gepflegten Reisekommode. Apropos: die entspannte Anreise auf der beigen Orgel löst dann einen akuten Anfall von Asphaltfieber aus und so wird nicht lange gefackelt und schon Freitag früh der Scheinwerfer Richtung Norden gestellt und Gas gegeben.

Auf dem Streckenplan stehen Albanien, Montenegro, Kroatien mit ihren traumhaften Küstenstraßen. Dort passiert dann auch der einzige Bremser: Der Schalldämpfer will sich von der Orgel verabschieden - aber keine Chance: mit einem Fetzen von einer Bierdose und der einen oder anderen Schelle aus dem Bordzauberkasten wird das Wackelteil zum Bleiben überredet.

Damit bleibt von der Superrally im Rückspiegel ein entspannter Langstreckenausflug zum Badestrand plus jede Menge traumhafter Kurven und Ausblicke. Und eine Orgel, bei der es keine falschen Töne gab.