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2016 – Wenn der Spessart ruft...

2016 – Wenn der Spessart ruft...

Wenn der Harleyson‘s MC in den Wald der Motorradtreffen hineinruft, dann schallt es satt aus alten, legendären, um nicht zu sagen historischen Motoren zurück.

Historisch war auch der Anlass, sich zu treffen, da in Erlach tief im Spessart. Auf einem Ferienhof, der weit genug weg ist von allen Öhrchen, die zu empfindlich sind für Zweiräder, deren Kraft aus Explosionen in respektablen Hubräumen kommt. Auf einer Zelt- und Partyfläche, so abgelegen, dass Nerven nichts zu befürchten haben, die zum Zerreißen angespannt sind schon allein bei der Vorstellung von lauter, schneller Musik und Menschen, die auch nach Einbruch der Dunkelheit noch Spaß haben.

Kurz: es war alles aufs Feinste bereitet, um in internationaler Gesellschaft eine der weltweit geschätzten deutschen Kulturleistungen zu feiern: 500 Jahre Reinheitsgebot.

Da tischt man ungern die formal korrekt hergestellte Hektoliterplörre aus containerschiffgroßen Edelstahltanks internationaler Megakonzerne auf. Auch das Craftbeer aus der heimischen Badewanne des engangierten Hobbyhopfenzüchters ist nicht unbedingt erste Wahl. Schön, dass sich im Großraum Spessart und den benachbarten Regionen genügend Kleinbrauereien finden, um einer größeren Gästeschar eine beeindruckende Auswahl von Gersten- und Weizengold aus handlichen 20 Liter-Fässchen zu zapfen. Zschschschsch, gluckgluck, aaaaaah! Da verzichten selbst die angereisten Franzosen ohne großes Zucken auf ihren vin rouge.

Entsprechend verlief der Freitagabend gebierend

äh gebührend schwungvoll. Samstag Punkt 10 rollte der Harleyson’s MC auf eine speziell ausgefuchste Route, 200 Kilometer durch den Spessart: 24 V-Twins aus fünf Nationen ließen die laue Waldesluft sanft vibrieren und die Sonnenstrahlen flirrten durch die Buchenblätter auf die grinsenden Gesichter der Mopedisten. Alles perfekt. Selbst die Technik war in Sommerlaune. Nicht eine der Maschinen bockte. Und das bei einem Gesamtalter von 1663 Jahren. Chapeau, Harleysons! War doch das älteste Bike eine 750er Excelsior von 1927. Und selbst die weiteste Anfahrt von Harri aus Zürich konnte seine 1958er Panhead Duo Glide nicht bremsen.

Zurück am Hof, gaben Wirt Toni und sein Team Vollstoff am Herd, so dass die Gürtel ins nächste Loch geflanscht werden mussten. Die motorisierte Waldeslust und Waldesluft hatte einen ordentlichen Bierdurst zur Folge, die 20 Liter Fässchen zischten in Höchstgeschwindigkeit durch den Tag. Dazu schallte Irish Folk als Soundtrack durch den Abend und ans Lagerfeuer, wo die Gypsy Tour mit reichlich Benzinstories ausglühte.

Den Kickstart am Sonntagmorgen lieferte ein üppiges Landeifrühstück und dann hieß es: Start your engines, we‘re rolling home. Schön war‘s und bis zum nächsten mal.