Radnaben und Lager

Radnaben und Radlager

Das zentrale Teil beim Rad, das die Lager trägt, heißt Nabe. Beim Drahtspeichenrad ist die Nabe austauschbar. Das hat für den Customizer einen großen Vorteil: Wenn es das passende Rad für das Projekt Traumbike nicht zu kaufen gibt, kann man sich mit passender Felge und den richtigen Speichen diese Rad selbst bauen. Oder man hat schon eine Felge herumliegen, die für eine Restauration verwendet werden soll, aber die vorhandene Nabe ist in traurigem Zustand. Dann ist die Auswahl von W&W Cycles an Radnaben für Harley-Davidson Motorräder der Start für den Eigenbau. Schmale Sportster-Naben gegen Softail-Naben tauschen, die FX- oder Wide Glide-Scheibenbremsnabe hinten gegen eine Sternnabe tauschen, weil man noch eine Rundschwinge verbauen will: Die Kombinationsmöglichkeiten der lieferbaren Naben, sowie der geeigneten Speichen und Felgen sind hier wirklich zahlreich.

Wann muss ich Radlager wechseln?

Nach Bedarf, ein Wechselintervall kann man hier schlecht angeben. Ein verschlissenes Radlager macht sich durch durch mahlende Geräusche beim Schieben oder ein Rumpeln beim Fahren auf der Landstraße bemerkbar. Die Ursache ist neben simplem Verschleiß oft ein Mangel an Schmiermittel. Die Naben der Harley-Davidson Modelle mit Scheibenbremse haben keine Schmiernippel mehr. Und beim Reifenwechsel denkt nicht jeder daran, die Radlager zu kontrollieren. Zum Abschmieren muss man Dichtringe ausbauen und die Lager mit einer neuen Fettpackung versehen.

Apropos Dichtringe: die neuen Radnaben ab 2000 mit den Rillenkugellagern haben keine extra Dichtringe mehr. Die Lager haben eine Staubdichtung. Wer aus Neugier schon mal diese Staubdichtung herausgehebelt hat, weiß, sie ist hauchdünn und die Dichtlippe hat keine Feder wie bei einem Dichtring. Und da liegt der Hund begraben: viele drücken beim Kärchern der Harley Wasser und Schmutz unwissentlich an der Staubdichtung vorbei ins Lager. Diese Dichtungen sind nämlich keinesfalls druckresistent.

Kann ich Radlager selber wechseln?

Bei den älteren Naben bis 1966 ist das kein überhaupt kein großes Thema. Die Lager sind mit normalen Mitteln wie Schraubendreher und Schlüsseln zerlegbar und die verschlissenen Komponenten gibt es als Einzelteile bei W&W Cycles. Es gibt auch schlau ausgedachte Umbaumöglichkeiten auf modernere Lager, z.B. komplette Einsätze für die V-Modelle von The Cyclery. Spätere Lager stammen aus der Großserie, zum Austausch braucht man Aus- und Eintreiber. Man kann die Arbeit zwar auch mit Rohren und Stangen aus dem Bastelfundus erledigen, besser und genauer geht's aber mit dem Spezialwerkzeug. Bei den Gussrädern ab 2000 braucht man zusätzlich noch eine Hitzequelle, ohne Heißluftpistole sind diese Lager oft nur mit Gewalt zu tauschen. Aber um auf die Frage zurückzukommen: ja, Radlager kann man selber wechseln, nur sollte man sich in jedem Fall das richtige Werkzeug besorgen und die Dichtungen und Dichtringe mit wechseln nicht vergessen.