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2018 - AMCA Meeting 2018, Raalte, NL

2018 - AMCA Meeting 2018, Raalte, NL

Wenn die Europaabteilung des Antique Motorcycle Club of America zum jährlichen Treffen bittet, dann immer unter einem bestimmten Motto - diesmal: „Export Green“: Eine ganz spezielle grüne Lackierung für die Export-Modelle von Harley-Davidson in den 20er und 30er Jahren.

Und der Ruf des AMCA wurde erhört:

unzählige Pretiosen in Export Green reihten sich aneinander, viele davon im Original-Lack. O-ri-gi-nal! - an Maschinen, die fast hundert Jahre auf der Felge haben. Auch für hartgesottene Enthusiasten eine seltene Gelegenheit, solche Raritäten unter die Lupe zu nehmen: eine 36er oder 37er Knucklehead in einem Zustand, wie man ihn sonst bestenfalls im H-D Werksmuseum in Milwaukee sieht. Genau wie die Singles, Wechselgesteuerte aus den 10ern und 20ern, V-Modelle, 750er, die ganze Palette - für Harley-Fans war es einfach der Wahnsinn.

Aber keinen Deut schlechter und letzten Endes noch ein bisschen rarer:

die vielen anderen Marken, vornehmlich amerikanische, wie das beim AMCA nun mal so üblich ist: Indian, Emblem, Excelsior, Henderson etc., etc. in einer Menge, dass der Platz um das Museum schon am Freitag früh proppevoll war.

Als wäre das nicht schon genug Wonne für Alteisenfreunde, gab es auch noch das wie immer bestens bestückte Swap Meet, randvoll mit bestem Material für US-Bikes - sogar so gut, dass man für genau das Bike, das man grade aufbaut, eine Tankhälfte findet. In Originallack, mit den Resten der originalen Pinstripes.

Natürlich ein echter Glückstreffer – aber das ist eben Raalte. Da macht das Stöbern deutlich mehr Spaß als zum Beispiel auf der Veterama, wo man die wirklich guten Teile suchen muss wie die sprichwörtliche Tachonadel im Blechhaufen.

Nach dem Rausch über diesen Fund folgte

schnell der nächste Höhepunkt für den akribischen Legendenrestaurateur: das Judgen. Mit gestrengen Blicken fällten die AMCA Judges ihre Urteile und da reichte schon eine Unterlegscheibe mit dem Makel „period incorrect“ um den Besitzer in Verzweiflung zu stürzen. Aber fast alle hatten ihre Sache sehr gut gemacht, so dass die Bewertungen für reichlich Freude und Wertstabilisierung sorgten. Perfektion beginnt ab 95 von 100 möglichen Punkten und ist nicht unerheblich, wenn man das gute Stück verkaufen will – ausserdem sorgte der Punktesegen für Feierlaune auf der abendlichen Party, bei der die sommerlichen Temperaturen den Bierkonsum und die Benzingespräche rasant beschleunigten. So brauste das Wochenende quasi ungebremst in den Sonntag, Tag des Abschieds. Und nicht wenige bollerten auf ihren Legenden und deren eigenen Gummis Richtung Heimat. Im Rückspiegel ein Treffen, das größer war, als es vielleicht scheint: well done, AMCA.

PS: nächstes Jahr, gleicher Ort, neues Motto: „Four Cylinder Bikes“. Man darf vermuten, dass dann Harleys nicht so ganz im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, 2019, am letzten Mai-Wochenende.