2018 - Old&Proud, Pre-84 Meeting, Calafell, Spanien
Es gibt so Wochenenden, da möchte man mit keinem tauschen. Beispiel gefällig? „Old&Proud“, der gar nicht mal mehr so geheime Geheimtipp für Besitzer von Milwaukee-Klumpen, die vor 1984 den ersten Gummi auf den Asphalt geschmurgelt haben. Panheads Spain und Shovelheads Spain und die Valencia Chopper Crew waren so freundlich, dieses Schmuckstück in den jährlichen Kalender zu schrauben.
Und so lief‘s: An der richtigen Stelle von der Straße runterkurven - das „Welcome Old & Proud“-Banner hilft – rauf auf den Waldweg, an bebaumten Bergstraßen entlang bis zum Schild „La Cantera – Biker Bar“. Noch ein paar Meter Gerumpel und da ist es schon, das Empfangskommitee, da auf dem Sofa. Die Aufgabe ist klar: nach rechts auf den Parkplatz bitte die Autos und Post-84-Mopeds, nach links zum Steinbruch darf alles, was vor Evo war.
Dort gibts dann ein paar kleine Willkommensgeschenke
und der Freitagabend kann kommen. Noch ein bisschen shop-chop-i-du an einem der Verkaufsstände, zum Beispiel vom Chopper-Syndicate aus Belgien, vom Zombie-Chopper Run - oder doch lieber ein Tattoo oder Shirt oder Schmuck… oder doch lieber kurz das Zelt aufbauen, solange man noch kann, denn es ist nicht weit zu Bar und Bühne samt Tanzfläche. Und da dürfte bald einiges los sein. Es füllt sich zügig zweizylindrig mit Leuten aus Spanien, Deutschland, Italien, Fankreich - und alle mottotreu auf schönen Pre-84-Bikes: Old & Proud. Und so steht es auch auf der speziell gebrauten limitierten Bier-Edition der valencianischen Klein-Brauerei „Birra&Blues“.
Mit dem Alkoholpegel steigt auch die Lautstärke: die Bands des Abends fegen ihre Akkorde durch die Kabel Richtung Verstärker. Mit „Willy and the Poor Boys“ eröffnet eine veritable CCR Revivalband, die die zappelwütigen Massen perfekt auf „The Picturebooks“ vorglüht. Dann gibt‘s kein Halten mehr.
Klar, dass es am Samstagmorgen bei einigen leichte
körperliche und geistige Fehlzündungen gibt. Doch nicht nur die spanische Sonne und das gemeinsame Inspizieren und Besprechen der geparkten zweizylindrigen, historisch wertvollen verbrennungsmotorbetriebenen Krafträder bringen die Denkmurmeln wieder auf Kurs, sondern auch die formidable Paella, die zwischen Pans, Shovels, Knuckles und Flatties aufgepfannt wird.
Ach ja: damit auch ein möglichst großer Teil der spanischen Bevölkerung diese Wunderwerke amerikanischer Eisenbehandlungskunst in Augenschein nehmen kann, gibt es natürlich auch einen gemeinsamen Ausritt.
Zusätzlich rütteln diverse klassische Mopedistenbespassungen wie „King of Kickstarts“ auch die letzten Gehirnzellen wieder zurecht für das abendliche Bandgewitter: „Durango 14“ und „Dead Bronco“ lassen die Zeltwände flattern und bringen die wilde Meute an die Grenzen der Körperbeherrschung. Hier und da unterbrochen durch ebenso wild gefeierte Preisverleihungen, wie zum Beispiel für die weiteste Anreise: Dieter mit 1700 km. Der Rest des Abends: Pura vida!
Nach einer kurzen Ausdünstungsphase am Sonntag verteilen sich dann die rund 500 Gäste mit ihren 150 pre-84 Bikes wieder in ganz Europa und die Auspüffe rufen noch lange über den Asphalt: Gracias, Panheads Spain, Shovelheads Spain, Valencia Chopper Crew, danke, Wetter und hasta la vista, autopista!