Teil 1 - Mit 4 Harleys durch Patagonien nach Feuerland
Anfang Dezember, Würzburg, Europa. Vier Harley-Davidsons werden auf Paletten geschnallt. Das Ziel: Das Ende der Welt. Der Weg: Buenos Aires, Ruta 40, Ushuaia. Die Hindernisse: kaputte Flugzeuge, gerissene Getriebe, Schotter ohne Ende, Wind wie aus der Turbine.
Drei Wochen nach der Abholung der Motorräder machen sich die 4 Patagonischen Reiter Joe, Paul, Tommy und Volker auf den Weg nach Buenos Aires, um dort ihre aus je 1200 cubic befeuerten V-Twins zu besteigen: Pauls 46er Knucklehead, an deren Starrahmen zwei monumentale 19“ Räder hängen - handgeschaltet und fussgekuppelt, genau wie Joes 47er Knuckle mit dem reisefreundlichem 5- Gallonen-Tank. Volkers höhergelegte Evo-Sportster, an die reichlich Stauraum für seine Fotoausrüstung gelötet wurde und schließlich Tommys Panhead, die sich schon in knietiefem panamesischen Schlamm bewährt hat.
Doch bereits auf deutschem Boden läuft der enge Zeitplan der 4 Patagonischen Reiter unrund: am Flughafen lungert der DHL-Manager für Südamerika herum und überbringt eine adrenalinfördernde Nachricht: AOG - Airplane on ground. Die Maschine mit den Maschinen steht in Amsterdam. Defekt nicht reparabel, Plan B nicht vorhanden. Noch nicht.
Über dem Atlantik bereiten sich die vier seelisch auf einen längeren motorradfreien Aufenthalt in Buenos Aires vor. Immerhin flutschen sie geschmeidig durch den argentinischen Zoll und erfahren gleich mit voller Wucht das argentinische Dampfklima (37 Grad Celsius, Lutfeuchtigkeit 99%) - und die Gastfreundschaft, die sie auf den nächsten 3000 Meilen immer wieder begeistern wird: Alberto, mit dem es bisher nur Telefonkontakt gab und sein Kumpel Flavio leiten das vielköpfige Empfangskommittee, bruzzeln ein feudales Asado, sprich Steak-und-Wurst-Orgie und quartieren schliesslich auch noch die Familie aus, damit die Patagonischen Reiter ihre müden Häupter betten können.