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Wrecking Crew Diaries
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1996 Panama - Mud of No Return
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Tage 15-16, Montag-Dienstag, 15.-16. Januar

Tage 15-16, Montag-Dienstag, 15.-16. Januar

Mal was Neues: Es regnet. Nicht irgendwie, sondern so stark, daß man das Gefühl hat, als würde man sich auf dem Grund des Panamakanals fortbewegen. Kein Wunder, daß beim Frühstück geknobelt werden muß, wer denn Motorradfahren darf. Doch nach ca. 100 km Unterwasserfahrt haben die Pan-tastischen Vier den Regen überholt und prötteln im strahlenden Sonnenschein weiter. Auf dem Weg zur Grenze nach Costa Rica findet eine Weltpremiere statt: Vor der besten Bierwerbung der Welt für das schlechteste Bier der Welt präsentiert W&W das neuentwickelte Nummernschild-Sidemount-System. Kurz vor Paso Canoas wird Gerardo von einem Taxi auf die linke Spur abgedrängt just, als auf dieser gerade ein Sattelschlepper entgegenkommt. Gerardo steigt erst in die Eisen und dann ab, bevor die Panhead den Truck stoppt, indem sie wie ein Bremskeil unter den Reifen schliddert und ihn aufschlitzt. Gerardo kommt mit leichten Blessuren davon, was man von der Panhead diesmal nicht behaupten kann. Nett wie die Pan-tastischen Vier nunmal sind, helfen Sie dem Trucker den Reifen zu wechslen und ziehen die Panhead unterm Truck vor.

Damit ist aber klar, daß der Grenzübertritt für diesen Tag gestorben ist. Gerardo und Klaus fahren los, eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen, während Wolfgang und Darius anfangen, die Panhead zu zerlegen. Ein mitleidiger panamaischer Mopedfreund stellt seinen Garten zur Verfügung, ein Fischrestaurant aus der Nachbarschaft sein Autogen-Schweißgerät und eine Tankstelle um die Ecke hilft mit schwerem Gerät wie Presse, Rohrbiegemaschine und einem schweren Hammer, um die Bremsscheiben zu planen.

Gegen Mitternacht ist der Vergaser mit Silikon angeklebt, die Standrohre geradegebogen, neue Fußrasten aus Metallresten konstruiert und die Kiste blubbert, als wär‘ nie etwas gewesen: Old Harleys never die. Im Hotel werden die angeschlagenen Gemüter mit einer Flasche Rum generalüberholt und dem Körper ein Mützchen Schlaf verordnet.

Tag 16

Nach einem ausgiebigem Alka-Seltzer Frühstück machen sich die Pan-tastischen Vier dann endlich auf den Weg zur Costa Ricanischen Grenze. Jeder Grenzübertritt bringt eine neue Herausforderung: Beim Versuch, ein Auto zu mieten, werden die vier auf ein Leihwagengeschäft verwiesen, das ca. 50-60 km weiter reichlich abseits der Panamericana liegen soll. In Golfito, direkt am Pazifik. Früher ein weltbekannter Bananenhafen, jetzt ein verträumtes Freakdorf, hat Golfito zwar keine Mietautos auf Lager, aber dafür eine Zweigstelle der Gourmetkette "Chez Gott": Ein Franzose, der sich vor Jahren nach Golfito abgesetzt hatte, offeriert saubere Betten, bestes Essen, guten Wein und frischen Fisch. Und bei genau diesem haben dann die werten Gäste auch die Wahl zwischen kleinen, mittleren oder großen vollständigen Tieren. "Groß!" brüllt Klaus "El Paparazzi" Hagmeiers Magen und sein Mund gehorcht - was dann serviert wird, ist ein Flossentier so ähnlich wie ein Sportstertank - nur deutlich zarter und bekömmlicher. Diese doch üppige Kalorienaufnahme katapultiert wenig später die Vier direkt in die Heia und von da in den Tiefschlaf.