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Wrecking Crew Diaries
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1996 Panama - Mud of No Return
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Tage 0-3, Panamericana - The Mother of All Roads

Tage 0-3, Panamericana - The Mother of All Roads

Die geplante Flugroute: Frankfurt - Washington - Mexiko City - San José/Costa Rica. Während des Flugs kommt es zu einer ominösen Anhäufung feierlicher Momente: zwischen Washington und Mexiko feiern die Pan-tastischen Vier, deren Uhren noch nach deutscher Zeit ticken, zum ersten Mal Silvester. Nachdem man sich ordentlich einen reingelötet hat, werden die Uhren auf Pacific Time geeicht und siehe da, kaum hat die Maschine die Startbahn von Mexiko City verlassen und gondelt über Nicaragua, ist schon das nächste Silvester fällig. Der Pilot zählt den Countdown und die Stewardessen erquicken die Passagiere mit Luftschlangen, Tröten und reichlich Sekt.

Tag 1: Montag, 1. Januar 1996

1.00 nachts dotzt die Maschine in San José/Costa Rica auf. Der Empfang durch Gerardos Familie ist bezaubernd herzlich und als sich die Begrüßungszeremonie gegen 4.00 dem Ende zuneigt, neigen sich die Pan-tastischen Vier diversen alkoholhaltigen Getränken zu, um erst hineinzutrinken - in die Morgendämmerung, dann hineinzufahren - in den Urwald. Für den von führenden Weltenbummlern dringend empfohlenen ersten Dschungel-Check. Nach einem kurzen Nickerchen nutzt man den Rest des lauschigen Tages zur Akklimatisierung und vergnügt sich abends bei einem Stierkampf der costaricanischen Art.

Tag 2: Dienstag, 2. Januar 1996

Bevor die beiden Pan-Americanas Richtung Urwald bewegt werden können, müssen sie erst mal aus dem Behördendschungel befreit werden. Was dabei nicht gerade hilft, ist die Tatsache, daß die oberste Behörde hier anscheindend "Mañana" heißt.

So verbringt man einen lustigen Tag mit entspannten Fahrten von der Spedition #1 am Flughafen zum Zollamt, von da zur Versicherung, zurück zum Zollamt, zur Spedition #2, Zollamt, Flughafen, Spedition #3, Zollamt usw. bis man schließlich alle Papiere zusammen hat. Zur allgemeinen Freude verkündet die Spedition #1 nun, daß ja eigentlich und sowieso, wenn man‘s mal genau nehme, gar keine Motorräder da seien. Großes Beratschlagen setzt ein, da hat der Mann vom Zoll die rettende Idee: "Mañana!". Daraufhin wendet sich "Paso de Lobo" an den Vertreter der Spedition, Señor Winifredo, und bedeutet ihm mit sanfter Stimme: "Dein Job ist es, daß morgen um 10.00 die Motorräder dastehen, wenn nicht, wird es unser Job sein, dafür zu sorgen, daß Du ab übermorgen sämtliche Mittelstreifen nachmalst - von hier bis Boise/Idaho."

Tag 3: Mittwoch, 3. Januar 1996

Na also. Geht doch: Punkt 10.30 waren die Motorräder abholbereit. Gleich auf dem Zollhof wurde die erste Probefahrt unternommen. Und es kam, was kommen mußte: der erste Ölfleck. Um den Ölfleck gebührend zu ehren, begab man sich abends zügig in schummerige Kaschemmen, um Leber und Hirn nochmal säuberlich mit alkoholischen Lösungen durchzuspülen und auf diese Weise für die Reise vorsorglich und gründlich zu desinfizieren.