2019 - Superrally, Himos, FIN
Es gibt Entscheidungen im Leben, die sehr lange nachwirken: in diesem speziellen Fall waren es über 2000 km, dank der Entscheidung, zur Superrally in Finnland zu fahren. Nach Tschechien und Polen in den letzten beiden Jahren hatten wir wieder einige Langstrecken-Helden auf der Straße, um der geneigten aber terminlich verhinderten Leserschaft einen Eindruck von der Superrally mitzubringen.
Wer könnte sie je vergessen, die erste Superrally 1975, als diverse Harley Clubs in Europa beschlossen, sich einmal im Jahr zu treffen - immer in einem anderen Land. Dieses Mal war es Finnland, um genau zu sein der Wintersportort Himos, rund 250 km nördlich von Helsinki. Tjaha, da sind ein paar Tankstops fällig, wenn man von Würzburg aus dahin pröttelt.
Die Navi-Notizen für den Tank
waren recht einfach: Hamburg, Kopenhagen, Stockholm, Fähre, Turku, Welcome! Das Wetter hatte auch seinen Spaß und schickte die Sonne mit auf den Weg in den Norden. Und die Reisegruppe brachte fast die komplette Motorengeschichte von Harley auf den Asphalt: 1 BigTwin Flathead, 2 Pans, 3 Shovels, 1 Evo, 1 TwinCam, 1 Milwaukee 8. In Turku dockten sich weitere 15 Maschinen an die Karawane und weiter ging der Ritt.
Vor Ort war alles finnisch fantastisch angerichtet:
9000 Leute in guten Schwingungen,
viele gute Bands, gutes Bier, guter See mit Steg und Liegewiese – das Wochenende hätte perfekt werden können, wenn nicht Samstag ein Unwetter mit Starkregen etliche Zelte weggeblasen oder geflutet hätte. Das Wetter beruhigte sich, also ab auf die Schlitten und Richtung Süden. Und tatsächlich: 100 km vor Helsinki kam die Sonne wieder raus. Und das breite Grinsen über die kleine, gepflegte Ausfahrt ins finnische Unterholz. Unterwegs wurde kurz überlegt, ob man nicht gleich in der Gegend bleibt: nächstes Jahr ist die Superrally in Schweden. Aber da würden ja einige hundert Kilometer weniger auf den Tacho kommen...