Rückspiegel

Rückspiegel — Schulterblick vermeiden

Man kann während der Fahrt über die Schulter schauen, um zu sehen, was hinter einem los ist. In der Fahrschule kriegt man das sogar eingebläut. Aber erstens muss man dazu die Augen von dem Stück Straße oder dem Feldweg vor einem nehmen und zum anderen fährt man dabei nicht unbedingt weiter geradeaus. Also, Rückspiegel sind eine coole Sache, weil sie einen gleichzeitig Situationen hinter einem erfassen lassen und man weiter die Fahrtrichtung im Auge haben kann.

Rückspiegel — kann man da montieren was man will? Brauchen die TÜV?

Ja. Und nein … In Deutschland brauchen Motorräder mit einer Erstzulassung vor 1961 keine. Ab 1961 sind sie Pflicht aber nur links. Erstzulassung ab 1990 bedeutet einen zweiten Rückspiegel auf der rechten Fahrzeugseite. Die Spiegelfläche muss 60 cm² groß sein. Bis 1998 gibt es keine weiteren Anforderungen. Übrigens: ältere Motorräder müssen nicht auf den neuesten Stand nachrüsten. Das nennt man Bestandsschutz.

Ab 1998 geht's los: ein Rückspiegel mit ECE-Prüfzeichen (E plus Zahl) ist praktisch Pflicht. Die Details dazu stehen in der ECE R81. Mindestfläche 69 cm², runde Spiegelflächen haben also mindestens 94 mm Ø. In nicht runde Spiegelflächen muss außerdem ein Kreis mit 78 mm Ø reinpassen. Das Glas muss konvex sein, also gewölbt. Solange diese Kriterien passen, nehmen es manche Ordnungskräfte mit dem E-Prüfzeichen nicht so genau, aber verlassen kann man sich nicht darauf.

In Österreich brauchen Motorräder einen Rückspiegel links und rechts, das Kraftfahrgesetz sagt "entsprechend großen". Weil das aber ziemlich vage ist, richtet man sich im Zweifel nach der ECE R81. Und Bestandschutz gibt's auch keinen: "Die allfällige Nachrüstung ist zu beachten."

In der Schweiz braucht man mit einer ersten Inverkehrssetzung bis 14.01.2017 nur einen linken Rückspiegel mit min. 50 cm² Spiegelfläche. Motorräder mit späterer Erstzulassung brauchen einen linken und rechten mit min. 69 cm² Spiegelfläche. In der Praxis entspricht das der ECE-Regelung.